Du bist neugierig aufs Bouldern und willst wissen, worauf du als Einsteiger achten solltest? Super! Der Start in diesen aufregenden Sport kann sowohl spannend als auch herausfordernd sein. Hier sind zehn Tipps, die dir den Einstieg ins Bouldern erleichtern und dich optimal vorbereiten.

1. Die richtige Ausrüstung wählen

Auch wenn das Bouldern eine minimalistische Sportart ist, ist die Wahl der richtigen Ausrüstung entscheidend für deinen Erfolg und Komfort. Kletterschuhe sind das wichtigste Hilfsmittel. Sie sollten eng anliegen, aber nicht schmerzhaft sein, da sie den direkten Kontakt zum Felsen oder zur Wand ermöglichen. Das gibt dir die nötige Präzision bei Tritten. Chalk hilft, Schweiß an den Händen zu reduzieren, was besonders bei längeren Sessions wichtig ist. Es hilft dir deiner Halt deiner Hände zu verbessern Ein Chalkbag kann um die Taille getragen, wird aber oft auf den Boden abgestellt, da bei den kurzen Zügen meist nicht nachgechalkt werden muss. Es gibt coole große Chalkbags mit Rolltop-Verschluss und Fächern zum Unterbringen von Kleinigkeiten, Smartphone, Schlüsselbefestigung und Boulderbürste. Eine Boulderbürste wird beim Bouldern und Klettern verwendet, um Griffe, Tritte und Felsoberflächen von Schmutz, Staub, Schweiß, Gummiabrieb und Chalk zu reinigen. Bequeme Sportkleidung sollte atmungsaktiv und flexibel sein, um maximale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Viele Boulderer bevorzugen dehnbare Hosen oder Shorts sowie ein gut sitzendes Oberteil. In München ist vor allem der Sport Schuster auf Equipment für Klettern und Bouldern spezialisiert.

2. Grundlegende Sicherheitsregeln lernen

Sicherheit ist im Bouldern unerlässlich, da die Bewegungen in der Regel in Absprunghöhe stattfinden und ein Sturz auf den Boden jederzeit möglich ist. Crashpads werden in den Boulderhallen nicht benötigt, da der Absprungbereich mit dicken Matten unterlegt ist. Die Crashpads sind im Freien dafür da, den Aufprall zu dämpfen. Es ist wichtig, dass du immer darauf achtest, dass diese korrekt platziert sind.

Ein wichtiger Tipp: Vermeide es, direkt abzuspringen, sondern nutze sogenannte Downclimber-Griffe, die meist neben dem Boulder angebracht sind, um kontrolliert nach unten zu klettern.

Halte die Landeflächen frei von Taschen, Flaschen oder anderen Gegenständen, die ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. Stehe oder sitze nicht unter anderen Bouldernden – wenn jemand fällt, kann das gefährlich werden. Schließlich ist es ratsam, sich mit den spezifischen Regeln der Halle vertraut zu machen, da diese variieren können.

3. Aufwärmen nicht vergessen

Ein gründliches Aufwärmen bereitet nicht nur die Muskeln auf die Belastung vor, sondern steigert auch deine Konzentrationsfähigkeit. Beginne mit leichtem Cardio, um die Durchblutung anzuregen. Dies könnte Laufen auf der Stelle, Seilspringen oder leichtes Fahrradfahren sein. Anschließend solltest du dich auf dynamische Dehnübungen konzentrieren, die vor allem Schultern, Arme, Finger und Beine betreffen. Fingerrollen, Armkreisen und das Dehnen der Waden sowie der Hüfte helfen, Verletzungen vorzubeugen und die Beweglichkeit zu verbessern. Professionelle Boulderer wie Malik geben dir regelmäßig Tipps für Aufwärmübungen.

4. Mit leichten Bouldern starten

Am Anfang ist es wichtig, sich nicht zu überfordern. Wähle einfache Boulderprobleme (oft numerisch gekennzeichnet), um die grundlegenden Bewegungsabläufe zu erlernen. Diese ersten Routen helfen dir, ein Gefühl für das Klettern zu entwickeln, ohne dass du dich gleich mit den anspruchsvolleren Problemen überlastest. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass du nicht nur stärker wirst, sondern auch deine Technik verbessert wird, was dir erlaubt, dich an schwierigere Boulder heranzuwagen.

5. Technik über Kraft

Bouldern erfordert viel mehr als reine Muskelkraft. Der Schlüssel zum Erfolg liegt oft in der richtigen Technik und Bewegungsökonomie. Lerne, deinen Körperschwerpunkt optimal zu nutzen und dein Gewicht so zu verlagern, dass du weniger Energie verbrauchst. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Nutzen deiner Beine, um dich hochzudrücken und zu stabilisieren. Achte darauf, dass du nicht ausschließlich deine Arme beanspruchst. Beobachte erfahrene Boulderer und analysiere, wie sie sich bewegen. TomTom gibt regelmäßig Tipps, u.a. zur Fußtechnik. Oft ist es hilfreich, Tipps von anderen anzunehmen und diese direkt auszuprobieren.

6. Regelmäßig Pausen einlegen

Bouldern kann sehr fordernd sein, besonders wenn man sich an einer schwierigen Route versucht. Pausen sind essenziell, um deinen Muskeln die nötige Erholung zu gönnen und Verletzungen vorzubeugen. In den Pausen solltest du dich lockern und vielleicht etwas trinken, um deine Hydration aufrechtzuerhalten. Höre auf deinen Körper: Wenn du merkst, dass deine Kraft nachlässt oder du dich nicht mehr konzentrieren kannst, ist es Zeit für eine längere Pause oder das Ende der Session.

7. Mit anderen gemeinsam bouldern

Das Bouldern ist nicht nur ein Solo-Erlebnis, sondern auch eine soziale Aktivität. Das gemeinsame Bouldern mit Freunden oder anderen in der Halle kann eine großartige Möglichkeit sein, Motivation zu finden und neue Techniken zu lernen. Viele Boulderer tauschen sich über die besten Herangehensweisen an bestimmte Probleme aus, und es ist üblich, sich gegenseitig zu spotten oder Tipps zu geben. Diese Unterstützung kann dir helfen, deine eigenen Grenzen zu erweitern und schneller Fortschritte zu machen. Im DAV Boulder- und Kletterzentrum Freimann gibt es extra Bouldertreffs.

8. Fortschritte dokumentieren

Das Festhalten deiner Fortschritte kann sehr motivierend sein. Viele nutzen Notizbücher, Trainings-Apps oder auch Foto- und Videoaufnahmen, um ihre Entwicklung zu verfolgen. Das DAV-Online-Tickboard ist ein beliebtes Tool in der deutschen Bouldergemeinschaft, das es ermöglicht, erfolgreich gekletterte Routen zu dokumentieren und zu bewerten. Dadurch kannst du nicht nur deine Fortschritte verfolgen, sondern auch gezielt an deinen Schwächen arbeiten und dir realistische Ziele setzen.

9. Langsam steigern

Es ist verlockend, sich schnell zu steigern und immer schwierigere Routen zu versuchen. Aber ein zu schneller Fortschritt kann leicht zu Frustration oder Verletzungen führen. Realistische Ziele zu setzen und sich schrittweise zu steigern, ist der Schlüssel zu nachhaltigem Fortschritt. Freue dich über kleine Erfolge und gib dir selbst die Zeit, die du brauchst, um stärker und besser zu werden. Geduld ist im Bouldern genauso wichtig wie in jeder anderen Sportart. Um dein Training und deine Boulder festzuhalten haben die DAV Kletter- und Boulderzentren ein eigenes Online-Tool namens Tickboard mit vielen Funktionen.

10. Spaß haben

Am Ende geht es beim Bouldern nicht nur darum, stark zu werden oder schwierige Routen zu meistern, sondern auch darum, Freude an der Bewegung zu haben und die Herausforderung zu genießen. Der Weg ist das Ziel – und jeder Versuch, jede neue Route ist eine Gelegenheit, etwas zu lernen und sich selbst zu verbessern. Lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen und erinnere dich daran, warum du boulderst: Weil es Spaß macht und du Teil einer großartigen Community bist, die deine Leidenschaft teilt.

Mit diesen zehn Tipps bist du bestens gerüstet, um in die Welt des Boulderns einzutauchen. Also schnapp dir deine Ausrüstung und mache den ersten Schritt – das Abenteuer wartet auf dich!